Pack es mir in ein ZIP …
Aha. Ah ja? Was ist das eigentlich? Kann ich das auch?
Das ZIP-Format ist ein Datencontainer, in dem Dateien oder ganze Ordnerpfade gespeichert und auch einzeln extrahiert (herausgenommen) werden können. Dabei werden alle Bytes (=achtstellige 0-1-Zeichencodierung) häufigkeitsabhängig in kürzere, variabel lange Codes gewandelt – dadurch wird das Ergebnis, nennen wir es den ZIP-Container, deutlich kleiner als die Einzeldateien, ist also komprimiert. Auch eine Verschlüsselung der ZIP-Container mit einem Passwort ist möglich.
Beispiel: Zwei Excel-Dateien von zusammen 59.103 KB (Kilobytes, also 1024 Bytes) Dateien ergeben einen ZIP- Container von 8.507 KB. Der ist dann per E-Mail transferierbar oder (z. B.) auf einem externen Speichermedium platzsparend zu archivieren.
Ein bisschen Historie: Die ersten ZIP-Programme wurden Ende der 80er Jahre verbreitet. Der Name ist dem Amerikanischen entlehnt: „zipper“ ist der Reißverschluss, und „zip“ ein allgemein übliches Wort für das Zusammenführen von Dingen. Die Programme waren ohne Urheberrecht frei nutzbar und erreichten damit eine schnelle Verbreitung. Es erfolgten Weiterentwicklungen und andere Arten von ZIP-Codierungen, die mit anderen Programmen ausgeführt werden, teils eine noch höhere Komprimierung ergeben, teils kostenpflichtig sind, mehr Komfort und Zusatzwerkzeuge anbieten, aber die Verbreitung des einfachsten ZIP brachte es mit sich, dass Microsoft irgendwann beschloss, ZIP zu einem Bordmittel des Betriebssystems Windows zu machen. Das bedeutet, dass ZIP-Container in der Dateiansicht das gleiche Symbol erhalten wie ein Ordner, nur ein kleiner Reißverschluss kommt hinzu:
In den aktuellen Windows-Versionen verhalten sich diese Container (fast) wie „normale“ Ordner.
Wie gehe ich damit um?
- Wenn ich sie doppelklicke, sehe ich die darin enthaltenen Dateien in der gewohnten Ordneransicht. Nur zur Ursprungsgröße ist noch die komprimierte Größe hinzugefügt, auch der Kompressionsgrad in % und der Kennwortstand (nicht das Kennwort!).
- Ich kann mit Ziehen & Ablegen, Kopieren und Ausschneiden einem ZIP-Container Dateien hinzufügen oder herausnehmen. Windows fragt ordnungsgemäß nach, falls eine gleichnamige Datei am Zielort schon existiert, da ist alles wie gewohnt.
- Wenn ich eine Reihe von Dateien/Ordnern markiere, dann mit der rechten Maustaste in die Markierung klicke, wird mir im Kontextmenü unter dem Punkt „Senden an >“ angeboten: „ZIP-komprimierter Ordner“. Der ist dann auch sofort da, enthält alle markierten Dateien in Kopie, hat einen der markierten Dateinamen als Gesamtdateinamen, der aber gleich zum Umbenennen angeboten wird und den ich tunlichst in etwas Klügeres umwandeln sollte.
Eines sollten Sie nicht tun: Den ZIP-Container öffnen, eine darin enthaltene Datei von diesem Ort aus mit Doppelklick öffnen und diese dann bearbeiten. Bei Excel-Dateien beispielsweise gehen Ihnen dann Verknüpfungen verloren, da die in der komprimierten Form nicht zur Verfügung stehen. Also, so schön es ist, ZIP-„Ordner“ zu haben – wenn Sie eine Datei bearbeiten wollen, extrahieren Sie sie besser zuerst und ziehen sie nach der Bearbeitung wieder in den ZIP-Container.
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